Extrem laut und unglaublich nah
2024

man kann sich nicht vor Traurigkeit schützen, ohne sich gleichzeitig auch vor glück zu schützen.

nach dem gleichnamigen Roman von Jonathan Safran Foer
Spagat Theater
Premiere am 12. November 2024

Weitere Termine: Do 14.11 | Do 21.11 | Fr 22.11 | Sa 23.11 | Do 28.11 | Fr 29.11 | jeweils 19:30

Wiederaufnahme 2025: Do 20.03 | Sa 22.03 | Mi 26.03 | Fr 28.03 | Sa 29.03 | jeweils 19:30

Oskar Schell ist Erfinder, Schmuckdesigner, Pazifist, Perkussionist, Amateur-Astronom und Origamikünstler, außerdem Sammler von Schmetterlingen, die eines natürlichen Todes gestorben sind, Beatles-Andenken, Mini-Kakteen und anderen Dingen. Oskar lebt in New York, ist 9 Jahre alt und hat seinen Vater bei den Anschlägen auf das World Trade Center auf tragische Weise verloren. Alles, was ihm bleibt, ist ein Anrufbeantworter mit den letzten Nachrichten seines Vaters und ein geheimnisvoller Schlüssel. Entschlossen, das Rätsel seines Vaters zu lösen, macht sich Oskar mit seinem Tamburin auf den Weg durch New York. Diese Reise führt ihn zu vielen außergewöhnlichen Menschen und verwickelt ihn in abenteuerliche Situationen.

Der Roman von Jonathan Safran Foer stellt eine zutiefst menschliche Frage: Wie können wir den sinnlosen Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten, ohne unser Vertrauen ins Leben zu verlieren? Der inzwischen erwachsene Oskar Schell nimmt das Publikum in einer immersiven Theatervorstellung mit auf seine einzigartige Reise.

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Romanadaptation: Philipp Jescheck, Florentina Tautu
Spieler: Nils Thalmann
Regie: Philipp Jescheck
Ausstattung: Stephanie Zimmer
Dramaturgie: Florentina Tautu
Regieassistenz: Pauline Mainzer
Technik: Moritz Haase
Technikassistenz: Anna Palma
Produktionsleitung: Stephanie Tschunko
Produktionsassistenz: Lilly Helmel
Presse: Barbara Fleischmann

Adapted from: EXTREMELY LOUD AND INCREDIBLY CLOSE | Copyright © Jonathan Safran Foer, 2005 |
Deutsche Übersetzung: Henning Ahrens 2005 | Verlag Kiepenheuer & Witsch

Eine Spagat-Produktion mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

Danke an die nachhaltigen Material- und Kostümlager treibgut und treibstoff!

Pressestimmen

„Warmherzig und unaufdringlich. (…) Abschied und Anteilnahme ohne Scham mit einem wunderbaren, wandlungsfähigen Schauspieler.“ Süddeutsche Zeitung, Yvonne Poppek

„Schauspieler Nils Thalmann macht diese Odyssee äußerst lebendig - und verwandelt sie in eine Erinnerungsreise zu Trauma und Trauer, an deren Ende der Junge durch Selbstwirksamkeit wieder ins reale Leben findet: einfühlsam in jeder emotionalen Nuance, fast kindlich im Märchenton, menschlich anrührend, aber gleichzeitig mit dem Charme eines Frühreifen.“ Donaukurier, Barbara Reitter

„Extrem laut und unglaublich nah“ – Die Sache mit der Trauer
Wie umgehen mit dem Verlust, kollektiv wie individuell? An der Kulturbühne Spagat wird diese Frage anhand einer theatralen Bearbeitung des Romans „Extrem laut und unglaublich nah“ von Jonathan Safran Foer verhandelt.
Mit unseren Getränken in der Hand werden wir am Premierenabend in ein kleines Nebenzimmer geführt. Stühle und Tische stehen vor roten holzverkleideten Wänden, aus den Lautsprechern säuselt sanfte Loungemusik. Es wirkt, als hätten wir uns in ein gemütliches Café verirrt, wäre da nur nicht dieser Overheadprojektor in der Mitte des Raumes.
Projektion in Richtung Vergangenheit – oder Zukunft? Man möchte fast nicht zu viel darüber verraten, was sich in der folgenden Stunde Wunderbares darauf abspielt. Dabei ist die Geschichte von „Extrem laut und unglaublich nah“ schnell erzählt. Der neunjährige Oskar Schell ist Erfinder, Schmuckdesigner, Pazifist, Perkussionist, Amateur-Astronom und Origamikünstler, neben anderen Dingen. Er lebt in New York City und verliert seinen Vater bei den Anschlägen am 11. September. Doch dann findet er in dessen Zimmer einen geheimnisvollen Schlüssel und macht sich auf eine Reise durch eine Stadt, die wie er Abschied von Freunden und Familien nehmen musste.
Um zu verstehen, muss man sich öffnen Ähnlich ambitioniert beweist sich die Theateradaption von Regisseur Philipp Jescheck und Florentina Tautu – sie verkürzen den Stoff sogar, ohne dass er an Wirkung einbüßt. Die Perspektive eines Neunjährigen verwandeln sie in die Reflexionen eines Erwachsenen. Nils Thalmann rekapituliert als erwachsener Oskar seine Kindheitsreise. Fasziniert beobachtet man, wie er im braunen Pullover und Sneakers gekonnt von tierischen Fun Facts zur eigenen Familiengeschichte wandelt. Da geht es einmal um Oktopoden, dann um Ringo Starr und dahinter versteckt sich dieser Abschied, der alles überschattet. Manchmal reichen die Worte nicht mehr aus – dann wird zum Gesang, zum Mikrofon und dem Loop Pedal gegriffen. Thalmanns Wandelbarkeit wird noch bewusster, wenn man daran denkt, dass er derzeit auch am Volkstheater als hasserfüllter Nazi in Christian Stückls „Lichtspiel“ zu sehen ist.
Vielseitig, wandelbar, wunderbar: Diverse Adjektive könnten Nils Thalmann beschreiben. Thalmann ist „eigentlich“ die einzige Besetzung an diesem Abend, aber dieses Wort darf gerne in Anführungszeichen stehen, denn auch die Zuschauer*innen kommen zu Wort.
„Extrem laut und unglaublich nah“ ist noch vom 21. bis 29. November im Spagat zu sehen. Auch im März 2025 wird es erneut gespielt. PHILTRAT - Studierendenmagazin, Christopher Bertusch

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